Take It Back to 1988!

Take it back to 1988: Die 1988er Photobooth von 1910 e.V.!

Beim Sommerfest der Fanszene des FC St. Pauli durfte 1910 e.V. natürlich nicht fehlen. Passend zum Jubiläum „25 Jahre Aufstieg 1988“ gab  es dabei eine ganz besondere Aktion: Wer Lust hatte, konnte sich in der „1988er-Photo Booth“ im Look der Aufstiegshelden fotografieren. Und Lust hatten viele! Unser Mitglied Gerd Bitzer berichtet.

Sommerfest feiern und dabei an die Vergangenheit erinnern: Was liegt näher, als etwas zum 25-jährigen Jubiläum zu machen? Auf dem Treffen der AG PR/Fundraising wurde gebrainstormed und beschlossen: Eine Photo Booth sollte es sein. Wir hatten viele Ideen, Schnurrbärte, Perücken und noch mehr. Am Ende sollte es das Aufstiegstrikot werden. Offiziell gibt es das nicht mehr – also musste gebastelt werden. C&A T-Shirts und Druckfolie in Schwarz sind alles was der Produktpirat braucht. Das Ergebnis war richtig gut und für den Zweck passend. Eine Original Ballonmütze aus dem Museumsfundus und ein weiteres „gefälschtes“ Stück, der „Original“ Mabuse-Jolly-Roger, zusammen mit etwas Fahnenstoff in Braun und Weiß sollten reichen.

1910 eV Photobooth auf dem Fanfest
Die 1910eV-Photobooth auf dem Fanszene-Sommerfest. Foto: Antje Frohmüller. www.afroh.de

Am Samstag ab 10 Uh erst mal den Stand aufgebaut, schnell noch das Spiel der Alten Schule gegen die G.A.S. angesehen und dann Kamera, Blitz und den Rest vorbereitet. Für das „Testbild“ Benjamin Kryl überredet und alles für gut befunden. Als Erster im Trikot muss man natürlich selber ran, und so wurde es auch gemacht. Ab da war ich dann nicht mehr so nervös und wir hatten jede Menge Spaß. Wir haben uns an der Photo Booth den ganzen Tag abgewechselt und viele schöne Bilder bekommen. Sogar FCSP-Präsident Stefan war da und hat mitgemacht! Wo war eigentlich der Rest des Präsidiums? Das wäre doch mal ein Mannschaftsfoto gewesen …
Wer hätte das gedacht, das 1988er-Trikot hätten wir glatt verkaufen können. Wir hatten einige die es unbedingt haben wollten, selbst in der handgemachten Baumwollvariante. Vielleicht doch mal über echte Retro Editionen nachdenken, mit dem alten Sponsor und Ausstatter? Wie so viele andere Dinge auch wird das nicht so einfach gehen mit all den Verträgen. Aber wer weiß, vielleicht geht ja doch was.

Was noch so alles passierte: Da war der kleine Junge, der unbedingt ein Foto wollte – aber dann war  war niemand mit ner Mail Adresse für ihn da. Irgendwie hat es aber dann doch geklappt und die Bilder wurden verschickt. Oder die Frage: „Kriegt ihr das auch ernsthaft hin? Ich brauche unbedingt dieses Bild für meinen Mitgliedsausweis.“ Einer der Trikotinteressenten: „Wegen dieses Trikots habe ich mich beim Deutschen Ring zur Ausbildung beworben und arbeite heute noch da“.

Und dann war da noch die Truppe, die der festen Überzeugung war, alle (!) Fotos würden direkt als Figuren im Stadionmodell umgesetzt. Ich hoffe, meine Erklärung ist angekommen. Die Dauerkarte für das Stadionmodell ist nämlich wieder etwas anderes: Klar kann das Bild dafür genommen werden aber automatisch wird das natürlich nichts.

1910eV-Photobooth-Stefan-Orth
Des Präsis neue Kleider: Die schicken neuen 1910-Shirts schmücken einfach ungemein. Foto: Stefan Orth (in der 1910 Photo Booth)

Es entstanden hunderte von Fotos; großartige Serien wechselten sich mit ruhigen Einzelbildern ab, Kinder gingen mit der Fahne auf die Stative los, und das eine oder andere Kussbild war auch dabei. Nicht zu vergessen die Siegerbildserie von Ali und Francois – herzlichen Glückwunsch zum 1910eV-T-Shirt! Von der Preisübergabe will ich natürlich auch noch ein Bild.

Ab und zu hat die Kamera nicht mitgespielt, und einige Bilder sind auch mal nicht wirklich scharf geworden oder verwischt. Ist halt doch nicht so einfach, wie es aussieht. Nicht böse sein wenn es einen von Euch erwischt hat: Beim nächsten Mal wird es noch besser, versprochen. Müde und Glücklich wurde dann um 18 Uhr abgebaut und ein letztes Bier in den Fanräumen zusammen mit allen, die mitgeholfen haben, getrunken.
Jetzt galt es nur noch, aus 58 Mailadressen auf den Zetteln und fast 800 Bildern auf dem Chip eine Auswahl zu treffen und allen Teilnehmern wie versprochen zur Verfügung zu stellen. Das war dann mein Sonntag – einige der Bilder habe ich da zum ersten Mal gesehen und noch mehr gute Laune bekommen.

293 entwickelte Bilder landeten in 58 Dropbox-Verzeichnissen. Und ich dachte, jetzt noch die Siegerauswahl und dann war’s das. Doch am Montag kam die Mail mit der Frage ob ich einen Beitrag für unseren Museumsblog schreiben will. (Wir planen einen Museumsblog ?, man lernt nie aus!)
Und so habe ich jetzt meinen allerersten Blog-Beitrag geschrieben, mit den anderen Museumsreifen eine Photo Booth auf die Beine gestellt, jede Menge neue Leute kennengelernt und ohne Ende Spaß gehabt.

Da soll nochmal jemand sagen ein Museum sei langweilig und staubig:

Gerd Bitzer
… bezeichnet sich selbst als „Vereinsmitglied ohne Amt und Würden, ner Menge Leidenschaft und oft hinter seiner Kamera versteckt“. Und ist sehr aktiv in verschiedenen Projekten unserer AGs PR/Fundraising und Archiv/Sammlung udn immer wieder am 1910eV-Infostand vor der „Süd“.