Google liebt Harald! (Oder: Ehre, wem Ehre gebührt)

Schild Harald-Stender-Platz

Dass mit der Einweihung des Harald-Stender-Platzes am 11. August einer der größten St. Paulianer eine verdiente Ehrung erfuhr, ist weithin bekannt. Dass die Umbenennungs-Aktion noch viel weiter reichende Folgen hatte, bislang nicht. Doch wie (fast) immer gilt: Google weiß mehr …

Eine intensive Data-Mining-Aktion unseres bei der renommierten National Security Agency (NSA) abgeworbenen Chefhackers – wir klauen eben nur bei den Besten – brachte Unglaubliches zutage: In Wirklichkeit wurde der St. Pauli-Ikone nicht nur der Südkurven-Vorplatz gewidmet, sondern ein ganzer Straßenzug.

Oder könnte ein authentischer und bis auf die rote Hervorhebung unbearbeiteter Screenshot wie dieser (aufgenommen am 9. September 2013 um 07:30) lügen?

Der Beweis: Was früher Detlev Bremer "gehörte", heißt jetzt nach Harald Stender! Screenshot: 9. September 2013, 7:30 Uhr
Der Beweis: Was früher Detlev Bremer „gehörte“, heißt jetzt nach Harald Stender! Screenshot: 9. September 2013, 7:30 Uhr

Kenner des Stadtteils werden auf den ersten Blick erkennen, dass die ehemalige Detlev-Bremer-Straße nun einen neuen Namensgeber hat. Eine geschmackssichere Wahl, war jener Herr Bremer doch im 15. Jahrhundert als Hamburger Bürgermeister und Hauptmann Ostfrieslands ausgerechnet damit beauftragt, „das Gebiet um die Ems von Seeräuberei freizuhalten, da die Hanse dort Verluste im Westhandel zu beklagen hatte“, wie das Regionalportal „Cuxipedia“ weiß.

Ein später Sieg also für die Seeräuberei und eine wahrhaft legendäre Aufwertung der Namenslandschaft unseres Stadtteils. Da auch weitere verdiente Helden der braun-weißen Geschichte wie Günter Peine, Herbert Müller, Werner Pokropp oder St. Paulis langjähriger Jugendtrainer „Käppen“ Rudolf (bis auf die „Günter-Peine-Twiete“) noch unberücksichtigt sind, freuen wir uns über Vorschläge aus der geneigten Leserschaft, welche Gassen, Wege und Alleen als nächstes von den „Freibeutern der Straßenschilder“ eingenommen werden sollen. Schreibt uns einfach hier in den Blogkommentaren!

P.S. Ein bisschen Sorgen macht uns allerdings, das „Google Maps“ das von uns ebenfalls geplante  „virtuelle Museum“ schon vorwegnimmt – oder fliegen die Aufklärungssatelliten der Weltwissensmaschine doch nicht ganz so oft?

Millerntor von oben laut Google Maps am 9. September 2013, 7:30
Das Millerntor von oben am 9. September 2013 – laut Google Maps

Christoph Nagel ist Vorstandsmitglied von 1910 e.V., einer der Autoren von „FC St. Pauli. Das Buch“ und sollte im Moment als Kurator unserer ersten Großveranstaltung „Fußball und Liebe“ eigentlich Besseres zu tun haben als auf possierlichen Datenkraken herumzuhacken. Aber wenn er meint …