Fast unvergessen: André Bistram

André Bistram
André Bistram
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André Bistram wechselte in der Winterpause der Saison 1987/88 nach zähen Verhandlungen für 125.000 DM vom Bundesligisten Schalke 04 ans Millerntor. Die Erwartungen an den 27-jährigen Stürmer waren hoch: Bistram sollte in die Fußstapfen von niemand Geringerem als Rüdiger „Sonny“ Wenzel treten. Ein Traum, der schnell zerplatzte. 

Bereits im Wintertrainingslager in Marbella wurde klar: Der gebürtige Kieler war nicht fit und sollte es auch nicht mehr werden. Bistram pendelte in der Saison 1988/89 vor allem zwischen Tribüne, Bank und OP-Saal. Auf dem Platz stand er nur achtmal. 

Während der FC St. Pauli die bis dato sportlich erfolgreichste Zeit der Vereinsgeschichte erlebte, ging es für den Stürmer immer weiter bergab. 1989/1990 kam er nur noch auf einen einzigen Einsatz in Braun-Weiß. Am letzten Spieltag „durfte“ er beim 0:7 gegen Fortuna Düsseldorf über die vollen 90 Minuten ran. 

Nach den enttäuschenden Jahren in Hamburg, ließ er über die Stationen Kiel, Norderstedt und Pinneberg seine von Verletzungen überschattete Karriere langsam ausklingen.

In Kiel erzählt man sich bis heute, dass André Bistram ohne Verletzungen ein Top-Stürmer der Bundesliga geworden wäre, sogar „besser“ als sein damaliger Schalker Sturmpartner und Bundesligastar Jürgen „Kobra“ Wegmann, wie Bistram selbst zu Protokoll gab. Trotz Verletzungspech und mageren 9 Einsätzen und 0 Toren in Braun-Weiß bleibt Bistram als Teil der Mannschaft, die von 1988 bis 1990 sensationell die Bundesliga auf den Kopf stellte, #FastUnvergessen!

Fotos: Witters, 1910-Archiv