Erinnerung an Antje Frohmüller

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Wir haben das Eingangsfoto in Farbe belassen, weil wir Antje immer in Farbe erinnern werden: Lebendig, herzlich, zugewandt; ein unvergesslicher Teil des FC St. Pauli und unseres Museums.

Es gibt wohl kaum St. Paulianer*innen, die noch nie ein Foto von Antje Frohmüller gesehen haben. Seit Drittligazeiten in den frühen Nuller Jahren hat sie den FC St. Pauli als Fotografin begleitet. Mit einer kleinen Auswahl ihrer schönsten Bilder Ihr findet sie unten auf dieser Seite) möchten wir an sie erinnern, denn (die meisten werden es wissen) in der Nacht zum 19. März 2023 ist Antje gestorben. Viel zu früh.

Antjes Fotos wurden hunderttausendfach geteilt auf Social Media (was Antje immer gefreut hat – außer wenn die Fotos ungefragt und ohne Fotografinnen-Credit ins Netz gestellt wurden), prägten die Stadionzeitung VIVA ST. PAULI viele Jahre und sind natürlich auch im FC St. Pauli-Museum zu sehen – in der Dauerausstellung KIEZBEBEN ebenso wie in der Foto-Ausstellung FC St. Pauli visuell, die ihr weiterhin in unserem virtuellen Museum besuchen könnt (Link).

Doch Antje Frohmüller hat den FC St. Pauli nicht nur mit ihren Fotografien abgebildet, sondern auch in ihren Neuronen und damit ihrem ganzen Sein; in den Myriaden von Verbindungen und Verschaltungen, die unsere Begegnungen, Erlebnisse und Gedanken festhalten, die wir Gedächtnis nennen und die unser Wesen ausmachen. Mit ihr geht eine Verbinderin von Menschen, die gefühlt jede*n und jede im Verein kannte und der jede Oberflächlichkeit fremd war. Auf Antje war Verlass. Ihren Freunden gegenüber war sie unbedingt loyal, ebenso wie gegenüber dem FC St. Pauli.

Das beinhaltete auch Kritik, wenn der Verein drohte einen Fehler zu machen: etwa eine riesige Polizeiwache in die Gegengerade seines neuen Stadions zu integrieren statt eines Museums. Das FC St. Pauli-Museum und 1910 e.V. unterstützte Antje Frohmüller von Anfang an. Und das nicht nur durch ihre Fotografie und als langjähriges Mitglied, sondern immer wieder auch durch zupackende Hilfe, wo immer diese Hilfe gebraucht wurde.

Wer im KIEZBEBEN ein schief hängendes Bild entdecken sollte: Dieses Bild wurde ganz sicher nicht von Antje aufgehängt! Viele andere schon. Als gelernte Tischlerin und professionelle – Reinzeichnerin, Mediengestalterin und Multimedia Producerin verband Antje Frohmüller Ästhetik und Handwerk auch beruflich. Ob es um Ausstellungsbau ging oder die fotografische Dokumentation von Veranstaltungen: Mit Ihrem sicheren Auge und praktischen Geschick war Antje immer für unser Museum da, wenn es sie brauchte.

Liebe Antje: Du wirst uns fehlen. Dich nicht mehr am Millerntor, in Museum und Weinbar treffen zu können, ist praktisch unvorstellbar – denn Du hinterlässt sie, die berühmte Lücke, die niemand schließen kann.

Porträts von Antje: Sabrina Adeline Nagel

Fotos von Antje Frohmüller – eine kleine Auswahl